Was ist ein Private-Equity-Dachfonds?

Dachfonds bündeln das Kapital von Investoren, um es in ein diversifiziertes Portfolio aus mehreren Private-Equity-Fonds zu investieren.
1.9.2023
3 Minuten
Sebastian Knüchel

Bei Private Equity setzen professionelle Investoren wie Family Offices, Stiftungen und Pensionskassen häufig auf Dachfonds. Diese bündeln das Kapital von Investoren, um es in ein diversifiziertes Portfolio aus mehreren Private-Equity-Fonds, auch Zielfonds genannt, zu investieren. Dabei achten die Dachfonds-Manager auf eine systematische Diversifikation, die Überlappungen und Klumpenrisiken vermeidet, prüfen jeden einzelnen Zielfonds und managen die Kapitalflüsse zwischen Investoren und Zielfonds. Sofern sie kosteneffizient aufgesetzt werden, können Dachfonds bei Private Equity (anders als bei Aktien und Anleihen) also einen echten Mehrwert für Anleger leisten.

Warum das relevant ist: Ein Private-Equity-Dachfonds optimiert das Rendite-Risiko-Profil und senkt die Mindestinvestition für ein diversifiziertes Private-Equity-Portfolio. Auch vergleichsweise kleine Anleger erhalten somit Zugang zu einer professionellen Private-Equity-Allokation.

Optimiertes Rendite-Risiko-Profil

Ein breit gestreutes Portfolio von mehreren Private-Equity-Fonds hat ein deutlich geringeres Ausfallrisiko als einzelne Fonds. Bei einer typischen Mindestanlage von mehreren Millionen Euro pro Fonds ist eine derartige Diversifikation in der Praxis aber nur für sehr große professionelle Investoren darstellbar. Mit einem Dachfonds lässt sich dieses Problem überwinden und eine systematische Diversifizierung erreichen. Akademische Studien zeigen, dass Dachfonds das Risiko von Teilverlusten bei einer Private-Equity-Investition um 97 Prozent verringern und die durchschnittlichen Renditen gleichzeitig deutlich erhöhen können.

Ein professioneller Dachfonds bietet auch kleineren Anlegern einen Zugang zu den besten Private-Equity-Managern, die meist nur Kapital von Großanlegern annehmen, die seit vielen Jahren in ihre Fonds investieren. Darüber hinaus verfügen erfahrene Dachfonds-Manager über langjährige Expertise in Bereichen wie der Portfoliostrukturierung, der Due Diligence, dem Monitoring und dem laufenden Liquiditätsmanagement, die auch für professionelle Investoren eine große Herausforderung darstellen.

Worauf es zu achten gilt: Ein Dachfonds stellt naturgemäß eine zusätzliche Kostenebene dar. Smart-Money-Investoren setzen bei Private Equity häufig auf Dachfonds. Dabei achten sie auf eine möglich günstige und transparente Strukturierung des Dachfonds. Daneben zählt für sie, dass der Dachfonds-Manager einen belegbaren Zugang zu den besten Zielfonds hat und in Bereichen wie der Portfoliostrukturierung und Due Diligence auf über verschiedene Marktphasen erprobte Prozesse zurückgreifen kann.

Hinweis: Die im Video verwendeten Grafiken und Daten befinden sich auf Stand 30.09.2022 und können von den im Text referenzierten Daten abweichen.

Sebastian Knüchel

Investment Associate, Asset Management, LIQID

Sebastian ist Investment Associate im Asset-Management-Team bei LIQID. Neben seiner Tätigkeit in der Produktentwicklung sowie der internen und externen Kommunikation, verfasst er Artikel rund um das Thema Private Markets.

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