LIQID Glossar

Inflation

Definition, Erklärung, Funktionalität

Zurück zum Glossar

Die Inflation beschreibt den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus von Waren und Dienstleistungen über einen bestimmten Zeitraum. Das bedeutet, dass die Kaufkraft des Geldes abnimmt – man kann sich für den gleichen Betrag weniger leisten als zuvor. Inflation wird häufig als Prozentwert gemessen und ist ein zentraler Indikator für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes.

Ursachen der Inflation

Inflation kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:

  • Nachfrageinflation: Wenn die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen das Angebot übersteigt, steigen die Preise.
  • Kosteninflation: Wenn die Produktionskosten, z. B. durch höhere Löhne oder Rohstoffpreise, steigen, geben Unternehmen diese Kosten in Form von höheren Preisen an die Verbraucher weiter.
  • Geldmengeninflation: Eine übermäßige Ausweitung der Geldmenge durch Zentralbankenkann ebenfalls zu Inflation führen, da mehr Geld im Umlauf ist, aber die Gütermenge gleich bleibt.

Auswirkungen der Inflation

Moderate Inflation wird oft als Zeichen einer wachsenden Wirtschaft gesehen, doch eine zu hohe Inflation kann schwerwiegende Folgen haben. Sie führt zu einem Verlust der Kaufkraft, was insbesondere Sparer und Menschen mit festem Einkommen trifft. Unternehmen müssen bei steigenden Preisen ihre Kosten anpassen, und Investoren berücksichtigen Inflationsraten bei ihren Entscheidungen. Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) oder die Federal Reserve (FED) steuern die Inflation durch Maßnahmen der Geldpolitik, wie die Anpassung des Leitzinses.

Unterschied zwischen Inflation, Deflation und Hyperinflation

Während die Inflation einen allgemeinen Preisanstieg bezeichnet, ist die Deflation das Gegenteil – ein anhaltender Rückgang der Preise. Eine extreme Form der Inflation ist die Hyperinflation, bei der Preise so schnell steigen, dass die Währung praktisch wertlos wird. Historische Beispiele hierfür sind Deutschland während der Weimarer Republik in den frühen 1920er Jahren und Simbabwe in den 2000er Jahren, wo die Inflation im November 2008 eine  monatliche Rate von geschätzten 79,6 Milliarden Prozent erreichte.

Fazit

Inflation ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Wirtschaftsbetrachtung und beeinflusst Konsumverhalten, Unternehmensstrategien und Anlagestrategien. Eine moderate Inflation um die 2 Prozent kann gesund für eine wachsende Wirtschaft sein, aber hohe Inflationsraten erfordern Maßnahmen der Zentralbanken zur Stabilisierung des Preisniveaus.