Wie investiert LIQID Ihr Vermögen?
Die Strategische Asset Allokation (SAA) hat langfristig einen großen Einfluss auf den Anlageerfolg und soll sicherstellen, dass Portfolios die Risiko- und Renditeziele der Anleger erfüllen. Daher steht die SAA für uns im Vordergrund und bildet das Fundament unseres Investmentprozesses. Sie umfasst die mittelfristige Aufteilung der Anlage auf unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien und Anleihen beziehungsweise Unteranlageklassen wie Aktien aus Deutschland, Europa, den USA und anderen Regionen.
Das Fundament jedes Portfolios
Die SAA beschreibt sowohl einen Prozess als auch ein Ergebnis. Als Prozess umfasst sie eine umfangreiche Kapitalmarktanalyse, in die langfristige Erwartungen für die Entwicklung makroökonomischer Kennzahlen, Bewertungsniveaus sowie zahlreiche weitere Kennzahlen und Simulationen einfließen. Als Ergebnis bildet die SAA den Ausgangspunkt für die Portfoliosteuerung.
Individuelle Ziele und Risikopräferenzen der Anleger legen die Grundlage für die SAA. Mit einem Algorithmus, den wir mit Professoren der Universitäten Zürich und St. Gallen entwickelt haben, ermitteln wir ein individuelles Anlageprofil. Dabei achten wir auf den Anlagehorizont, das Risikoprofil und die Anlagepräferenzen. Auf Basis der Angaben ermitteln wir die SAA, die am besten zu unseren Kund:en passt, also ihr individuelles Rendite-Risiko-Profil optimiert.
Gut zu wissen: Unabhängig von der gewählten Anlagestrategie besteht der LIQID-Investmentprozess aus drei Komponenten:
1. Strategische Anlageaufteilung (wie im Folgenden beschrieben)
2. Portfoliosteuerung (wie in diesem Artikel beschrieben)
3. Produktselektion (wie in diesem Artikel beschrieben)
Schritt 1: Unsere langfristigen Kapitalmarktannahmen
Kapitalmärkte sind mit Risikofaktoren behaftet und ihre Entwicklung hängt von zahlreichen Parametern wie staatlichen Eingriffen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, Umweltkatastrophen und Pandemien, aber auch der Entdeckung und Entwicklung neuer Technologien ab. Um effiziente und robuste Portfolios für unsere Kunden zu bauen, modellieren wir daher die mittel- bis langfristige Renditeerwartungen für zahlreiche Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffe, Hedgefonds, Immobilien und Private Equity.
Die Anlageexperten unserer Partnerin, der international renommierten Privatbank LGT, beginnen mit der Entwicklung eines makroökonomischen Basisszenarios. Die Annahmen fließen dann in quantitative Modelle ein, um eine Reihe von Renditeerwartungen zu ermitteln. Anschließend wird ein „Worst-Case”-Szenario entwickelt, um eine neue Reihe von Renditeerwartungen zu definieren. Schließlich wird in einer dritten Iteration ein „Best-Case“-Szenario erstellt, für das ebenfalls Renditen bestimmt werden. Zusätzlich werden sie in qualitativen Diskussionen von Anlageklassenspezialisten aus Großbritannien, Europa und dem asiatischen Raum hinterfragt. Die aktuellen Kapitalmarktannahmen für alle Anlageklassen stehen interessierten Lesern unter diesem Link zur Verfügung.
Neben langfristigen Erwartungen für Risiko und Rendite modellieren unsere Experten auch die erwarteten Korrelationen zwischen allen Anlageklassen. Diese Annahmen sind entscheidend, um im dritten Schritt für jedes individuelle Anlageprofil ein Portfolio mit optimalem Rendite-Risiko-Verhältnis zu konstruieren.
Schritt 2: Das individuelle Anlageprofil
Der LIQID-Investmentprozess beginnt mit der Bestimmung des Anlageprofils, bei der wir Kunden unter anderem zu Anlageziel, Anlagehorizont, Risikoprofil, Kenntnissen und Erfahrungen, ihrer finanziellen Situation sowie ihren Nachhaltigkeitspräferenzen befragen. Neben der Ertragserwartung und dem Anlagehorizont der Anleger berücksichtigen wir auch psychologische Faktoren wie deren Einstellung gegenüber Verlusten und Unsicherheiten. Diese können mit Hilfe unseres wissenschaftlichen Tests ermittelt werden. Das Modell betrachtet vier Risikodimensionen:
- allgemeine Unsicherheit im Portfolio, die sich aus Marktschwankungen ergibt;
- das Risiko, ein vordefiniertes Anlageziel zu verfehlen;
- das Risiko, starke kurzfristige Schwankungen im Portfoliowert hinnehmen zu müssen; sowie
- die allgemeine Risikoaversion.
Die individuellen Eigenschaften bilden somit eine Säule unseres Investmentprozesses. Grundsätzlich gilt: Je höher die persönliche Risikotragfähigkeit, desto höher kann auch der Anteil von ertragreichen, aber riskanteren Anlageklassen im Portfolio sein.
Schritt 3: Die Strategische Asset Allokation
Da alle Anlageklassen unterschiedliche Ertragserwartungen haben und verschieden stark im Wert schwanken, sollte die SAA genau zu den individuellen Zielen und Risikopräferenzen aller Anleger passen. Anlageklassen mit dem langfristig größten Potenzial können zwischenzeitlich auch am meisten schwanken. Eine optimale Strategie reflektiert also einerseits die langfristige Ertragserwartung der Anleger, schwankt aber andererseits nicht so stark im Wert, dass sie die Risikotragfähigkeit oder -toleranz der Anleger übersteigt. So geraten Anleger nicht in Versuchung, von der Strategie abzuweichen oder gar ganz auszusteigen.
Der systematische SAA-Prozess stellt sicher, dass ein Portfolio die langfristigen Rendite- und Risikoziele erfüllt. Dafür werden – basierend auf den langfristigen Kapitalmarktannahmen – Portfolios konstruiert, die für ein gegebenes Maß an Risiko eine möglichst hohe Ertragserwartung aufweisen. Unser SAA-Prozess basiert auf proprietären und regelmäßig aktualisierten Kapitalmarktmodellen. Diese beinhalten statistische Analysen, Simulationen und Stressszenarien, die wir gemeinsam mit den Experten der LGT entwickeln und durchführen.
Bei der Konstruktion der Portfolios profitieren wir davon, dass unterschiedliche Anlageklassen nicht perfekt miteinander korreliert sind. Konkret heißt das: Durch die Diversifikation mittels Hinzunahme von Anlageklassen wie etwa Aktien aus Schwellenländern, inflationsindexierten Anleihen und Hedgefonds in der richtigen Höhe kann das Rendite-Risiko-Verhältnis von Portfolios systematisch weiter verbessert werden. Die Diversifikation wird daher auch als der einzige „Free Lunch”, also die einzige Gratiszugabe, am Kapitalmarkt bezeichnet.
Die SAA jedes Portfolios wird von uns jährlich überprüft und angepasst. Auf Basis der aktualisierten Kapitalmarktannahmen nehmen wir – zumeist gegen Ende des ersten Quartals – eine Anpassung der Portfoliogewichte vor. Somit stellen wir sicher, dass unsere Portfolios dauerhaft optimal aufgestellt sind und in Krisenzeiten möglichst robust reagieren.