Rennsport & Rendite: Die Formel 1 als Private-Equity-Erfolgsstory
LIQID Smart Letter
Wenn am Sonntagvormittag in Melbourne die Ampeln auf Grün schalten, die Motoren aufheulen und der Geruch von verbranntem Gummi in der Luft liegt, dann ist es endlich so weit: Die neue Formel-1-Saison hat begonnen! Hunderte Millionen von Fans fiebern weltweit mit. Gelingt Altmeister Lewis Hamilton für seinen neuen Rennstall Ferrari der 8. Weltmeistertitel und damit der neue Weltrekord? Zementiert Max Verstappen im Red Bull seine Vormachtsstellung? Die Antwort liegt auf dem Asphalt. Wir werfen in diesem Artikel allerdings einen Blick hinter die Kulissen der glamourösen Hochgeschwindigkeitswelt.
Private Equity trifft Hochgeschwindigkeit
Denn bei der Formel 1 (F1) geht es längst nicht mehr nur um rasante Rennen und spektakuläre Überholmanöver, sondern auch um Milliardeninvestitionen. Private Equity spielte eine zentrale Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung der Rennserie durch den milliardenschweren Kauf durch CVC Capital Partners. Anschließend übernahm das US-amerikanische Medienunternehmen Liberty Media und leitete eine Weiterentwicklung ein. Dieser Artikel beleuchtet, wie Investoren die F1 transformiert haben.
Milliarden-Deal für CVC
Motorsport hat sich in den letzten Jahren nicht nur zu einer der weltweit populärsten Sport-Events entwickelt, sondern auch zu einer lukrativen Investitionsmöglichkeit für Private-Equity-Firmen. Der spektakulärste Deal in diesem Bereich dürfte der Kauf der F1 durch die Private-Equity-Gesellschaft CVC Capital Partners im Jahr 2006 gewesen sein.
Das Unternehmen erwarb die F1 für zwei Milliarden US-Dollar und verwandelte die Rennserie in eine wirtschaftlich hochprofitable Marke. Elf Jahre später verkaufte CVC seine Anteile für acht Milliarden US-Dollar an Liberty Media und erzielte damit eine beeindruckende Rendite.
Das Geschäftsmodell der Formel 1: Ein lukrativer Mix
Der finanzielle Erfolg der Formel 1 beruht auf mehreren zentralen Einnahmequellen:
- Übertragungsrechte: TV-Deals und digitale Streaming-Partnerschaften generieren erhebliche Umsätze.
- Gebühren von Rennstrecken: Austragungsorte zahlen hohe Summen, um ein F1-Rennen hosten zu dürfen.
- Sponsoring: Große globale Marken investieren Millionen, um als Partner der Rennserie aufzutreten.
- Corporate Hospitality: Exklusive Erlebnisse und VIP-Events für zahlungskräftige Kunden.
- Merchandising: Lizenzprodukte und Team-Merchandising tragen ebenfalls zum Umsatz bei.
CVCs Strategie: Gewinnmaximierung durch Monetarisierung
Während der CVC-Ära wurde die Formel 1 mit einem klaren Fokus auf Rentabilität geführt. Die Einführung langfristiger TV-Verträge und höhere Gebühren für Rennstreckenbetreiber trieben die Umsätze in die Höhe. Gleichzeitig wurde das Geschäftsmodell weiter optimiert, indem neue Sponsoring-Partnerschaften mit globalen Marken ausgeweitet und strukturiert wurden. Bestes Beispiel: Rolex. Der schweizer Luxusuhrenhersteller wurde 2013 als offizieller Zeitnehmer der F1 eingeführt. Diese Partnerschaft unterstrich das Prestige der Rennserie und stärkte ihre Positionierung im Luxussegment.
Zudem sorgte CVC dafür, dass die Vermarktung der F1 international noch stärker ausgebaut wurde, insbesondere in Wachstumsmärkten wie Asien und dem Nahen Osten. Durch diese Maßnahmen konnte die Attraktivität der Rennserie für Investoren und Veranstalter erheblich gesteigert werden.
Mehr Wettbewerb, mehr Wachstum
Ein weiterer Erfolgsfaktor war die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Rennteams durch ein effizienteres Verteilungsmodell der Einnahmen. CVC optimierte den finanziellen Rahmen, sodass die Teams wirtschaftlich stabiler wurden und langfristige Planungen besser umsetzen konnten. Das trug maßgeblich dazu bei, dass die Formel 1 sich als Premiummarke im Motorsport etablierte und ihr globales Publikum stetig wuchs.
Liberty Media: Motorsport als Medienphänomen
Mit dem Verkauf an Liberty Media im Jahr 2017 entwickelte sich die Formel 1 zum globalen Medienphänomen. So stammt etwa die Idee zur beliebten Netflix-Serie „Drive to Survive“ vom US-Medienunternehmen. Die insgesamt deutlich digitalere Ausrichtung mit Fokus auf zentrale Charaktere und Einblicke hinter die Kulissen der F1 kam insbesondere bei einer jüngeren Zielgruppe in den USA gut an. Traditionell hatte sich die Formel 1 dort wegen anderer starker Rennsportserien wie NASCAR und Indy 500 schwergetan. Die Strategie zeigte Wirkung: Der Betriebsgewinn der Formel 1 stieg im Jahr 2023 um 64 Prozent auf 392 Millionen US-Dollar.
Private Equity im Sport: Ein wachsender Trend
Die Übernahme der Formel 1 durch Private Equity ist kein Einzelfall. Finanzinvestoren zeigen zunehmend Interesse an Sport-Franchises, Ligen und Events. Von Fußballclubs bis hin zu US-Sportligen werden milliardenschwere Deals abgeschlossen, da der Profisport stabile Einnahmequellen und hohe Wachstumschancen bietet.
Fazit: Private Equity als Turbo für die Formel 1?
Private-Equity-Firmen wie CVC haben bewiesen, dass sie große Sportmarken gewinnbringend managen und weiterentwickeln können. Die Formel 1 hat sich von einem Nischensport zu einem globalen Unterhaltungsprodukt gewandelt, und die Zukunft sieht weiterhin vielversprechend aus. Der Einstieg von Private Equity hat den Motorsport kommerzialisiert, aber auch neue Wachstumschancen eröffnet. Damit ist die Formel 1 eine klassische Private-Equity-Erfolgsstory.
Gut zu wissen: LIQID ermöglicht den Zugang zu wachstumsstarken Unternehmen und erschließt Potenziale, die an der Börse nicht zugänglich sind. Mehr zu Private Equity bei LIQID erfahren Sie hier.