Time in the Market Beats Timing the Market – auch bei Private Markets
LIQID Smart Letter
Das Wichtigste in Kürze:
- Investitionen in die Anlageklassen der Private Markets funktionieren anders als Aktieninvestments
- Die Besonderheit liegt in der sich auf- und abbauenden Kapitalbindung
- Anleger, die an einer langfristigen Erhaltung ihrer Private-Equity-Allokation interessiert sind, sollten deshalb konsekutive (Dach-)Fondsgenerationen zeichnen
Die Besonderheiten der Anlageklassen der Private Markets
Ähnlich wie bei der Investition in die liquiden Kapitalmärkte ist auch bei Investitionen in die Anlageklassen der Private Markets die Diversifizierung der Anlage von hoher Bedeutung. Genauso wichtig wie eine Diversifizierung über Sektoren und Regionen ist in den Private Markets auch eine Diversifizierung über die Zeit.
Anders als bei einer Investition am Aktienmarkt ist bei einer Private-Markets-Investition das Kapital nicht vom ersten Tag an vollständig investiert. Private-Markets-Fonds haben in der Regel eine fest definierte Investitionsperiode. Das bedeutet, dass es für Anleger nicht möglich ist, eine Investition in Private Markets zu timen, wie dies zum Beispiel an den Kapitalmärkten versucht wird. Ebenso haben Anleger in Private-Markets-Fonds keinen Einfluss auf den Exit-Zeitpunkt, zu dem Fonds ihre Portfoliounternehmen wieder veräußern.
Die durchschnittlichen Nettorenditen von Private-Equity-Fonds aus verschiedenen Auflagejahren unterscheiden sich außerdem deutlich:
Was gilt für Dachfonds?
Bei einer Investition in einen Dachfonds gelten ähnliche Regeln. Dachfonds zeichnen ihre Zielfonds ebenfalls innerhalb einer fest definierten Investitionsperiode, sodass sie zumindest mehrere Fondsauflagejahre abdecken können. Aber: Auch Dachfonds haben in ihrer Investitionsperiode nur eine begrenzte Anzahl an Zielfonds zur Zeichnung zur Verfügung. Daher kann es sich für Anleger lohnen, auch verschiedene Generationen an Dachfonds zu zeichnen.
Kapitalflüsse und Zielallokation
Private-Markets-Dachfonds rufen die Kapitalzusagen ihrer Anleger nach und nach ab, um Investitionen in Portfoliounternehmen tätigen zu können. Erträge aus frühen Ausschüttungen der Zielfonds können im Dachfonds für weitere Kapitalabrufe der Zielfonds verwendet werden. Hierdurch entsteht ein Unterschied zwischen dem von Anlegern zugesagten Kapital und dem effektiv im Dachfonds gebundenen Kapital, und die effektive Kapitalbindungsdauer wird verringert.
Da die Kapitalbindung eines Private-Equity-Fonds im Beispiel bereits ab Jahr vier sinkt, kann es sich für Anleger also lohnen, mehrere konsekutive Fondsgenerationen zu zeichnen. Im Beispiel wird in Jahr vier und in Jahr sieben jeweils ein weiterer Private-Equity-Fonds mit derselben Zeichnungssumme gezeichnet. Anleger erzielen somit eine längere Kapitalbindung in der Anlageklasse Private Equity und profitieren dadurch mehr von der hohen Renditeerwartung.