Welchen Einfluss hat Private Equity auf ein Portfolio?

Professionelle Anleger setzen verstärkt auf Private Equity. Doch was erhoffen sie sich davon? Welchen Effekt die Beimischung langfristig auf ein Portfolio haben kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
1.9.2023
3 Minuten
Sebastian Knüchel

Bevor Sie in Private Equity investieren, ist ein tiefergehendes Verständnis der Anlageklasse wichtig. Grundsätzlich erweitert Private Equity Ihr Anlageuniversum, kann Ihr Portfolio stabilisieren und sein Renditepotenzial erhöhen. Im Folgenden betrachten wir diese einzelnen Effekte.

Was ist Volatilität?

Die Volatilität ist die Schwankungsbreite der Kurse einer Anlage innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Für viele Anleger ist diese Schwankung gleichbedeutend mit einem höheren Risiko. 

Wichtig dabei: Volatilität ist nur einer von mehreren Risikofaktoren, die professionelle Anleger beobachten und auswerten. Gäbe es keine Volatilität, wären allerdings keine positiven Kursveränderungen möglich.

Wenn Anleger einen akuten Liquiditätsbedarf haben, zum Beispiel aufgrund unerwarteter Kapitalabrufe, oder wenn sie an eine strenge Allokationspolitik gebunden sind, kann eine hohe Volatilität, wenn sie zum kurzfristigen Verkauf gezwungen werden, zu unerwünscht niedrigen Verkaufspreisen führen. Deswegen sprechen Profis vom Volatilitätsrisiko.

Private Equity schwankt weniger als Aktien

Private Equity ist weniger volatil als der Aktienmarkt und war in der Vergangenheit nicht perfekt mit dem Aktienmarkt korreliert. Durch die Diversifizierung über verschiedene Anlageklassen hinweg kann die erwartete Rendite eines bestehenden Portfolios bei gleichbleibendem Risiko erhöht werden. Ermöglicht wird dies durch die Kombination von Anlagen, deren Wertentwicklung nicht perfekt positiv korreliert ist, was bedeutet, dass sich ihre Kurse nicht identisch entwickeln.

Vergleich über 20 Jahre

Zwischen 2004 und 2024 erzielte ein traditionelles Portfolio, das zu 70 Prozent aus Aktien und zu 30 Prozent aus Anleihen besteht, jährliche Nettorenditen von 6,4 Prozent bei einer Volatilität von 12,7 Prozent. Durch die Beimischung von 20 Prozent Private Equity auf Kosten des Aktienanteils hätte sich die jährliche Nettorendite des Portfolios um 21 Prozent auf 7,7 Prozent erhöht und die Volatilität um 17 Prozent auf 10,6 Prozent verringert.

Quellen: Private Equity: Preqin Buyout Quarterly Index, Aktien: MSCI ACWI Net TR EUR (Bloomberg), Anleihen: Bloomberg Multiverse Total Return Index EUR-Hedged (Bloomberg). Zeitraum: 31.12.2004 bis 31.12.2024, Stand: April 2025.

Ein breit gestreutes Portfolio von Private-Equity-Fonds hat ein deutlich geringeres Ausfallrisiko als einzelne Fonds. In der Praxis ist dieser erstrebenswerte Diversifizierungsvorteil für Privatanleger jedoch aufgrund der hohen Mindestinvestition je Fonds nur schwer zu erreichen. 

Diversifizierung durch Dachfonds

Mit einem Dachfonds lässt sich dieses Problem überwinden und eine systematische Diversifizierung erreichen. Ein Dachfonds bündelt das Kapital mehrerer Anleger und investiert in eine Reihe von Private-Equity-Fonds. Akademische Studien zeigen, dass ein Dachfonds-Ansatz das Risiko von Teilverlusten bei einer Private-Equity-Investition um 97 Prozent verringern und gleichzeitig die durchschnittlichen Renditen fast verdoppeln kann.

Hinweis: Der Preis und der Wert von Investments in Private Equity können steigen oder fallen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Investoren nicht das ursprünglich eingesetzte Kapital zurückerhalten. Die historische Performance ist kein Richtwert für die zukünftige Performance. Zukünftige Erträge sind nicht garantiert und ein Verlust des eingesetzten Kapitals kann auftreten. Die im Video verwendeten Grafiken und Daten befinden sich auf Stand 30.09.2022 und können von den im Text referenzierten Daten abweichen.

Sebastian Knüchel

Investment Associate, Asset Management, LIQID

Sebastian ist Investment Associate im Asset-Management-Team bei LIQID. Neben seiner Tätigkeit in der Produktentwicklung sowie der internen und externen Kommunikation, verfasst er Artikel rund um das Thema Private Markets.

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