Welche Renditen erzielt Venture Capital?

Venture Capital gilt als Anlageklasse mit außergewöhnlich hohem Renditepotenzial. Warum sich ein differenzierter Blick auf Renditen im Venture-Bereich lohnt und wie die Investments im Vergleich zu konventionellen Anlagen abschneiden, erfahren Sie hier.
3.4.2025
5 Minuten
Sebastian Knüchel

Mittlerweile kennt sie fast jeder: die großen Erfolgsstorys aus dem Silicon Valley, die Gründer und Venture-Investoren gleichermaßen berühmt und vor allem reich gemacht haben. Doch längst nicht jedes Investment oder jeder Fonds ist so erfolgreich. Wie bereits geschildert (im Artikel zum Power Law) birgt die Anlageklasse aufgrund der unsicheren Natur der Start-up-Welt gewisse Risiken. Trotzdem gilt Venture insgesamt als überaus attraktive Anlageklasse.

Welche Renditen hat Venture in der Vergangenheit erzielt?

Historisch betrachtet erzielte Venture Capital vor allem im Spitzen-Segment außergewöhnliche Renditen. In den 20 Jahren bis zum 30. September 2024 kam Venture Capital auf eine durchschnittliche Netto-Rendite von 10 Prozent, verglichen mit 9,2 Prozent für den weltweiten Aktienmarkt. Seit 2016 hat Venture Capital sogar in einigen Jahren Private Equity übertroffen, das lange Zeit als die Anlageklasse mit der besten Performance galt. Dabei hat Venture Capital unter anderem von der Tatsache profitiert, dass Unternehmen viel länger als in der Vergangenheit in Privatbesitz bleiben und letztlich zu wesentlich höheren Bewertungen verkauft werden können.

Wie sind die Renditen von Venture Capital verteilt?

Die Venture-Capital-Branche hat in Summe zwar beeindruckende Renditen erwirtschaftet, aber diese sind sehr ungleichmäßig verteilt. Dabei schneiden die meisten Fonds schlechter ab als der Branchendurchschnitt. Entsprechend ist der Erfolg an der Spitze sehr konzentriert. Einige wenige Manager sorgen für einen Großteil der Renditen der Branchen. Deutlich macht dies ein Blick auf die jährlichen Renditen:

Quellen: Deutsche Aktien: DAX (Bloomberg), Globale Aktien: MSCI World TR (Bloomberg), Venture Capital: Preqin Venture Capital Quarterly Index, Zeitraum: 30.09.2004 bis 30.09.2024.

Während deutsche Aktien über die letzten 20 Jahre eine jährliche Rendite von rund 8 Prozent erzielen konnten, lagen globale Aktien mit etwas über 9 Prozent deutlich darüber. Eine noch größere Rendite von 10 Prozent konnte der Venture-Markt in der Breite erwirtschaften. Besonders beeindruckend ist allerdings ein Blick auf die Rendite des Venture Top Quartils, also der besten 25 Prozent der Venture-Fonds: Diese haben über die letzten 20 Jahre eine annualisierte Rendite von mehr als 18 Prozent erzielen können und damit mehr als doppelt so viel wie der deutsche Leitindex.

Warum ist der Erfolg ungleich verteilt?

Die Renditen im Bereich Venture Capital folgen dem sogenannten „Power Law“: Eine kleine Anzahl erfolgreicher Investitionen trägt den Großteil der Renditen eines Fonds – und eine kleine Anzahl an Fonds trägt die Rendite der Branche.  Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist daher die Diversifikation über mehrere Top-Fonds und die besten Venture-Manager.

  • Ein diversifiziertes Portfolio verringert das Risiko einzelner Fehlschläge und maximiert die Chancen, an den wenigen hochprofitablen Exits teilzuhaben.
  • Dachfondsstrategien, wie die von LIQID Venture PRO, ermöglichen eine breite Streuung über verschiedene Fonds, Regionen und Finanzierungsphasen.
  • Die besten Venture-Fonds investieren gezielt in die Start-ups mit dem größten Potenzial und begleiten ihre Top-Performer über längere Zeiträume.

Die Renditen sind innerhalb der Branche sehr ungleich verteilt. Für Anleger zeigt das, wie wichtig ein strikter Fokus auf die Fonds der besten Venture-Manager ist. Ein großer Unterschied zum Aktienmarkt: Die bisherige Performance eines Managers bei Venture Capital ist ein Indikator für seinen künftigen Erfolg. Das haben empirische Untersuchungen gezeigt. Der Zugang zu den besten Managern der Welt ist bei Venture Capital deshalb der entscheidende Schlüssel zum Anlageerfolg.

Sebastian Knüchel

Investment Associate, Asset Management, LIQID

Sebastian ist Investment Associate im Asset-Management-Team bei LIQID. Neben seiner Tätigkeit in der Produktentwicklung sowie der internen und externen Kommunikation, verfasst er Artikel rund um das Thema Private Markets.

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