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Venture Capital: Warum 2024 ein gutes Jahr wer­den kann

LIQID Smart Letter

März 2024

Das Wichtigste in Kürze:

  • Venture Capital ist als Anlageklasse längst ein fester Bestandteil in den Portfolios von Family Offices und anderen professionellen Investoren.
  • Der Erfolg in dieser Anlageklasse ist konzentriert. Deshalb ist es wichtig, auf die erfahrensten Manager zu setzen.
  • Nach zwei schwierigen Jahren für die Branche blicken Experten optimistisch auf das laufende Jahr – nicht zuletzt wegen des enormen Potenzials der Künstlichen Intelligenz.

Venture Capital ist eine der wichtigsten Anlageklassen im Investment-Ökosystem und für professionelle Anleger wie Family Offices, Stiftungen und andere Smart-Money-Investoren, seit Jahrzehnten fester Bestandteil ihrer Assetallokation. Unter Venture Capital versteht man die Bereitstellung von Kapital für vielversprechende, risikoreiche Start-ups und Unternehmen in der Frühphase. Die Anlageklasse ist für Anleger attraktiv, weil sie im Vergleich zu traditionellen Anlagemöglichkeiten überdurchschnittliche Renditen verspricht. Diese Renditechancen gehen jedoch mit der Anlageklasse inhärenten Risiken einher, die es zu verstehen gilt. Dennoch gilt: Durch Investitionen in frühen Phasen des Unternehmenswachstums treiben Venture-Capital-Investoren nicht nur Innovationen voran, sondern haben auch die Möglichkeit, die zukünftige Entwicklung aufstrebender Branchen aktiv mitzugestalten.

Was unterscheidet Venture Capital von Private Equity und was macht es für Anleger so spannend?

Venture Capital unterscheidet sich von Private Equity hauptsächlich durch den Investitionsfokus der Manager, das Risikoprofil der Investition selbst und das Entwicklungsstadium der Unternehmen, in die investiert wird. Private Equity investiert in der Regel in reife, etablierte Unternehmen, um deren Betrieb zu optimieren, Kosten zu senken und Wachstum zu fördern, bevor das Unternehmen schließlich gewinnbringend verkauft wird. Venture Capital hingegen sucht nach Start-ups in der Frühphase mit hohem Potenzial, die für traditionelle Finanzierungsmethoden oft zu riskant sind. Mit seiner Investitionsphilosophie hat sich Venture Capital eine einzigartige Stellung im Finanzsystem geschaffen. Venture-Capital-Investitionen werden durch das Streben nach Innovation und Veränderung motiviert und finden häufig in technologieorientierten Sektoren oder aufstrebenden Branchen statt, in denen ein hohes Potenzial für exponentielles Wachstum besteht.

Venture Capital ist dabei in sich eine vielfältige Anlageklasse und umfasst verschiedene Formen, darunter die Seed-Finanzierung, die Early-Stage-Finanzierung (Series-A und Series-B) und die Late-Stage-Finanzierung (Series-C und später).

Bei der Seed-Finanzierung handelt es sich um die Erstinvestition, mit der ein neu gegründetes Unternehmen auf den Weg gebracht wird. Der Schwerpunkt liegt hier häufig noch auf Produktentwicklung und Marktforschung. Early-Stage-Finanzierungen dienen der Unterstützung von Start-ups, die bereits ein Produkt oder eine Dienstleistung entwickelt haben, sich in der Anfangsphase ihrer Geschäftstätigkeit befinden und Mittel für Marketing und Expansion benötigen. Die Late-Stage-Finanzierung richtet sich an etabliertere Start-ups, die weiter expandieren wollen, möglicherweise vor einem Börsengang oder einer Übernahme. Jede Investitionsphase hat für Anleger ein eigenes Risiko- und Renditeprofil und ist daher auch für unterschiedliche Investorentypen besonders interessant.

Quelle: LIQID

Was schätzen professionelle Anleger an Venture Capital?

Venture Capital wird von professionellen Anlegern aufgrund seines besonderen Risikoprofils, welches mit hohen Renditen einhergehen kann, geschätzt. Investitionen in Start-ups und Unternehmen in einem frühen Stadium bieten das Potenzial für überdurchschnittliche Renditen, die weit über denen traditioneller Investitionen liegen können. Dieses Potenzial in Verbindung mit der Möglichkeit, technologische Innovationen und wirtschaftliches Wachstum zu fördern, macht Venture zu einer besonders attraktiven Anlageklasse für diejenigen, die bereit sind, die damit verbundenen Risiken einzugehen. Aufgrund dieser Risiken ist es besonders wichtig, dass Venture-Capital-Anleger auf aktive Diversifikation und ein strukturelles Risikomanagement achten.

Family Offices, die das Vermögen und die Investitionen wohlhabender Familien verwalten und als eine Gruppe von besonders erfolgreichen Investoren gelten, haben sich in den letzten Jahren verstärkt der Anlageklasse Venture Capital zugewandt. Für diese Entwicklung gibt es gleich mehrere Gründe: Zum einen bietet Venture Capital die Möglichkeit, ein bestehendes Portfolio aktiv weiter zu diversifizieren. Investitionen in Start-ups und junge Unternehmen abseits der Börse erweitern das Anlageuniversum und können so helfen, neue Marktnischen zu erschließen. Auf der anderen Seite steht das hohe Wachstumspotenzial von Start-ups, das Family Offices nutzen wollen.

Professionelle Anleger investieren dabei in der Regel auf zwei Arten in Venture Capital: direkt in Start-ups oder über klassische Venture-Capital-Fonds. Direktinvestitionen ermöglichen es Family Offices, sich eng in ihre Portfoliounternehmen einzubringen und neben Kapital auch strategische Beratung zu leisten. Investitionen über Venture-Fonds ermöglichen den Zugang zu einem breiteren Spektrum von Start-ups und der besonderen Expertise von erfahrenen Venture-Capital-Managern.

Welche Rolle spielen Venture-Capital-Manager bei der Innovationsförderung?

Venture-Capital-Manager spielen eine zentrale Rolle im Innovationsökosystem, da sie sowohl als Finanziers als auch als strategische Berater für die nächste Welle bahnbrechender Start-ups fungieren. Die besten Manager verfügen über eine einzigartige Mischung aus Fähigkeiten, Erfahrung und Intuition, die es ihnen ermöglicht, Start-ups zu identifizieren und zu fördern, die das Potenzial haben, Branchen zu verändern und die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, neu zu definieren. Ihre Expertise besteht nicht nur darin, aus einer Vielzahl vielversprechender Start-ups die besten herauszufiltern, sondern auch darin, den Gründern die vielfältige Unterstützung zu bieten, die sie benötigen, um zu wachsen und langfristig erfolgreich zu sein.

Um in dieser Anlageklasse erfolgreich zu sein, ist ein tiefes Verständnis der Markttrends, des technologischen Fortschritts und des Verbraucherverhaltens unerlässlich. Dies ermöglicht es Venture-Capital-Managern, Potenziale und Trends zu erkennen, bevor sie für den breiten Markt sichtbar werden. Diese Voraussicht ist entscheidend, da der Erfolg in Venture Capital sehr stark konzentriert ist. Die Mehrheit der Start-ups erreicht nämlich nicht die Gewinnzone und ein einziges Prozent aller Unternehmensverkäufe im Venture-Capital-Bereich ist für rund die Hälfte der Wertschöpfung verantwortlich. Daher bewerten Venture-Capital-Manager nicht nur die Finanzkennzahlen, sondern konzentrieren sich auch auf die Vision, das Team, die potenzielle Wirkung des Produkts und die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells.

Darüber hinaus bieten Venture-Capital-Manager weit mehr als nur Kapital. Sie unterstützen ihre Portfoliounternehmen mit verschiedenen intellektuellen Ressourcen, einschließlich Mentoring, ihrem Industrienetzwerk, Unternehmensberatung und dem Zugang zu einem größeren Netzwerk potenzieller Kunden und Partner. Diese Form der Unterstützung kann für neu gegründete Unternehmen von unschätzbarem Wert sein, da sie häufig nicht über die Ressourcen oder das Fachwissen verfügen, um ihre Geschäftstätigkeit eigenständig auszuweiten oder die Komplexität ihrer Branche zu bewältigen. Manager helfen Gründern, ihre Strategien zu verfeinern, häufige Fallstricke zu vermeiden und wichtige Entscheidungen zu treffen, die über den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens entscheiden können.

Manager, die in der Lage sind, all diese Fähigkeiten zu vereinen, haben in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie in der Lage sind, einzigartige Renditen für ihre Anleger zu erzielen und regelmäßig Unicorns (also Start-ups mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde US-Dollar) hervorzubringen. Die Zusammenarbeit mit diesen Managern ist für eine erfolgreiche Investition in Venture Capital essenziell.

Deutlich wird dies auch bei der Betrachtung der historischen Renditeverteilung: Während das beste Viertel der Fonds eine durchschnittliche Rendite von über 34 Prozent erzielt, schneiden die anderen Fonds deutlich schlechter ab. Selbst das zweitbeste Viertel erreicht nur eine durchschnittliche Rendite von knapp 20 Prozent.

Quelle: Preqin Investment Benchmarks (Stand 30.03.2023), Fonds der Auflagejahre 2000 bis 2020.

Was können Anleger im Jahr 2024 von Venture Capital erwarten?

Venture-Capital-Experten wie Heinrich Riehl von unserem Partner VenCap zeichnen ein durchaus positives Bild für das laufende Jahr. Im letzten Smart Letter haben wir bereits ausführlich mit Heinrich Riehl zu diesem Thema gesprochen. Die wichtigsten Informationen möchten wir hier noch einmal für Sie zusammenfassen.

Mit Blick auf das Jahr 2024 befindet sich die Venture-Capital-Landschaft in einem tiefgreifenden Wandel. Nach zwei herausfordernden Jahren, die von geschlossenen Exit-Märkten und geringen Investitionsvolumen geprägt waren, herrscht nun wieder Optimismus am Markt. Dies liegt neben verschiedenen makroökonomischen Entwicklungen, wie etwa der besser als erwarteten Entwicklung der US-Wirtschaft und den Signalen der US-Notenbank hinsichtlich möglicher Zinssenkungen, vor allem an den Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI).

Venture-Capital-Investoren profitieren derzeit von niedrigeren Unternehmensbewertungen. Denn es ist insgesamt weniger Kapital im Markt als in den letzten Jahren, gleichzeitig sind nach wie vor viele Gründer auf der Suche nach Finanzierung. Gleichzeitig erwarten Experten nach wenigen Unternehmensverkäufen in den vergangenen zwei Jahren wieder mehr Aktivitäten im Verkauf und bei den Börsengängen.

Die Wertschöpfung findet dabei vielerorts im Bereich KI statt. Wir befinden uns mitten in einer technologischen Revolution, die es so vielleicht seit dem Aufkommen des mobilen Internets und des Smartphones nicht mehr gegeben hat und die unsere Art zu leben und zu arbeiten grundlegend verändern wird. Für Venture-Capital-Manager besteht die Herausforderung darin, diejenigen Unternehmen zu unterstützen, die in der Lage sind, sich auf dem hart umkämpften Markt zu behaupten und sich so in Zukunft zu Marktführern im Bereich KI zu entwickeln. Alleine wegen des disruptiven Potenzials könnte die aktuelle Venture-Capital-Generation zu besonders erfolgreichen werden.

Gut zu wissen: Die aktuelle Generation von LIQID Venture schließt am 09. April 2024. Das bedeutet, dass sie nur noch für kurze Zeit die Möglichkeit haben, in ein bestehendes Portfolio aus Fonds der führenden Venture-Capital-Managern zu investieren. Mehr über die aktuelle Generation von LIQID Venture erfahren Sie hier.

Hinweis: Investitionen in Venture Capital richten sich nur an erfahrene Anleger, die in der Lage sind, mindestens 200.000 Euro zu investieren. Historische Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Bitte beachten Sie unsere Risikohinweise.