Darum brauchen Sie eine Strategische Asset Allokation
LIQID Smart Letter
Oktober 2023
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Strategische Asset Allokation (SAA) ist der mit Abstand wichtigste Treiber für Ihren Anlageerfolg. Bevor Sie investieren, sollten Sie daher eine Strategie für sich festlegen. Die Basis für Ihre SAA sind Ihre individuellen Ziele und Risikopräferenzen.
- Konkret definiert die SAA die mittelfristige Aufteilung Ihrer Anlage auf unterschiedliche Anlageklassen (wie Aktien und Anleihen) und Unteranlageklassen (wie Aktien Europa, Aktien USA usw.) über den geplanten Anlagezeitraum.
- Indem Sie die SAA bereits vor der ersten Investitionsentscheidung festlegen, profitieren Sie von Diversifikationsvorteilen, vermeiden häufige Umschichtungen und finden langfristig die optimale Aufteilung für Ihr individuelles Anlegerprofil.
Viele Investoren neigen dazu, ihr Portfolio nicht ausreichend breit aufzustellen, wodurch sie ihr Vermögen unnötigen Verlustrisiken aussetzen und Renditechancen ungenutzt lassen. Ein Beispiel ist die Tendenz von Anlegern, die Kapitalanlage auf den eigenen Heimatmarkt zu beschränken oder diesen überproportional zu gewichten – ein Phänomen, das als „Home Bias“ bezeichnet wird. Dabei vergessen Investoren häufig, wie klein der ihnen vertraute Heimatmarkt im globalen Kontext ist. So liegt beispielsweise der Anteil deutscher Unternehmen am weltweiten Aktienindex MSCI World derzeit bei lediglich 2,2 Prozent. Aktienregionen mit hoher Marktkapitalisierung sind dagegen in globalen Indizes sehr hoch gewichtet. Im weltweiten MSCI World Index nehmen US-Aktien ein Gewicht von 69 Prozent ein. Der Anteil der US-Wirtschaft am globalen Bruttoinlandsprodukt liegt dagegen nur bei knapp 16 Prozent.
Abb. 1: Die geographische Zusammensetzung des MSCI World Index
Der Home Bias hat seine Wurzeln oft in der Vertrautheit mit heimischen Märkten und der Vorliebe für vermeintlich sichere Anlagen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein zu starkes Engagement in einer einzigen Anlageklasse oder einem bestimmten Markt die Chancen auf langfristige Renditen verringern kann und das Vermögen unnötigen Risiken aussetzt. Eine Strategische Asset Allokation (SAA) hilft dabei, diesen Bias zu überwinden und Anleger zu ermutigen, über den Tellerrand zu schauen und in globale Anlagechancen zu investieren.
Die SAA ist der mit Abstand wichtigste Treiber für Ihren Anlageerfolg
Bevor Sie investieren, sollten Sie daher eine Strategie für sich festlegen. Ihre individuellen Ziele und Risikopräferenzen sind die Basis für die SAA. Die SAA umfasst die mittelfristige Aufteilung einer Anlage auf unterschiedliche Anlageklassen (wie Aktien und Anleihen) und Unteranlageklassen (wie Aktien Europa, Aktien USA, und weitere) über den geplanten Anlagezeitraum. Doch warum ist eine SAA so wichtig?
- Zur Diversifikation: Die Streuung einer Anlage über Sektoren, Regionen, Währungen und Anlageklassen kann Risiken in einem Portfolio reduzieren und gleichzeitig die erwartete Rendite erhöhen. Diversifikation gilt daher als der einzige „Free Lunch“, also die einzige Gratiszugabe am Kapitalmarkt. Doch gilt zu beachten: Die Diversifikation sollte systematisch sein, um von den Korrelationseigenschaften einzelner Anlageklassen zu profitieren. Es reicht also nicht, einfach nur „möglichst breit” zu investieren.
- Um investiert zu bleiben: Oftmals reagieren Anleger:innen emotional auf kurzfristige Schwankungen der Märkte. Sie neigen dazu, in Zeiten von Optimismus mehr zu investieren und in Zeiten des Pessimismus zu verkaufen. Dieses Verhalten kann zu schlechten Anlageentscheidungen führen und langfristig die Rendite des Portfolios beeinträchtigen. Eine gut gestaltete SAA bietet Anleger:innen einen klaren Rahmen und hilft ihnen, rationale Entscheidungen zu treffen. Sie fördert die Disziplin, auch in schwierigen Marktphasen investiert zu bleiben, und ermöglicht es ihnen, langfristig von den Renditen der Kapitalmärkte zu profitieren.
- Um Ihr individuelles Risikoprofil zu optimieren: Anleger:innen haben unterschiedliche finanzielle Ziele, Risikotoleranzen und Anlagehorizonte. Eine SAA ermöglicht es, ein Portfolio entsprechend anzupassen und für ein individuelles Risikoprofil zu optimieren. Wenn ein Anleger beispielsweise eine geringere Toleranz für Schwankungen hat, kann man sein Portfolio so konfigurieren, dass es überwiegend aus weniger volatilen Anlageklassen besteht. Andererseits kann ein Anleger mit einem höheren Risikoprofil ein Portfolio aufbauen, das stärker auf renditestarke Anlagen ausgerichtet ist. Eine maßgeschneiderte SAA hilft Anlegern, ihre finanziellen Ziele zu erreichen und gleichzeitig ihr individuelles Risikoprofil zu wahren.
Es ist quasi unmöglich vorherzusagen, welche Anlageklasse in einem bestimmten Jahr am besten abschneiden wird.
Das folgende Schaubild (Abb.2) ist auf den ersten Blick nicht leicht zu entschlüsseln, zeigt aber sehr anschaulich die genannten Vorteile einer SAA. Über 10 Jahre werden Anlageklassen, die in den LIQID-Portfolios enthalten sind, Jahr für Jahr in absteigender Reihenfolge nach Ihrer Performance sortiert. In Rot ist für jedes Jahr auch die Performance eines ausgewogenen LIQID-Global-60-Portfolios eingeordnet.
Abb. 2: Warum Diversifikation langfristig sinnvoll ist
- So brachten zum Beispiel im Boom-Jahr 2019 US-Aktien das beste Ergebnis. In den Folgejahren hätte man dagegen mit Gold und Rohstoffen am besten abgeschnitten.
- In den Spalten rechts daneben sind die durchschnittliche jährliche Rendite und Volatilität für jede Anlageklasse und das ausgewogene Portfolio abgetragen.
Abb. 3: Rendite und Risiko von Anlageklassen im Vergleich
- Der Vergleich zeigt: Über 10 Jahre hätte man mit einem ausgewogenen Portfolio (LIQID 60/40) an allen Anlageklassen partizipiert und eine überdurchschnittliche Rendite von 7,1 Prozent pro Jahr bei einem unterdurchschnittlichen Risiko von 8,9 Prozent pro Jahr erzielt.
- Das Risiko (Volatilität) wird ebenfalls in absteigender Reihenfolge sortiert, wobei hier ein niedrigerer Wert vorteilhafter ist. Anlageklassen mit niedriger historischer Performance – wie zum Beispiel Inflationsindexierte Anleihen und Euro- Staatsanleihen – hatten historisch auch die niedrigste Volatilität.
Man sieht im Vergleich von Rendite und Volatilität auch, dass keine Anlageklasse eine höhere Rendite hatte als das ausgewogene Portfolio und dabei ein gleiches oder niedrigeres Risiko.
Fazit: Machen Sie sich die Vorteile der SAA zu Nutzen
Bei der SAA geht es darum, wie Sie Ihr Vermögen auf verschiedene Anlageklassen aufteilen. Verschiedene Studien zeigen, dass die richtige SAA für Ihren Anlageerfolg viel wichtiger ist als die Auswahl einzelner Titel oder der Zeitpunkt, wann man diese kauft und verkauft. Durch systematisches Kombinieren verschiedener Anlagen können Sie das Risiko in Ihrem Portfolio reduzieren, ohne dass die Rendite darunter leidet.
Die für Sie optimale SAA sollte das Resultat Ihres individuellen Anlegerprofils sein. Je höher Ihre Risikotragfähigkeit ist, desto höher kann auch der Anteil von ertrag-, aber auch schwankungsreicheren Anlageklassen in Ihrem Portfolio sein. Unter liqid.de können Sie Ihr persönliches Anlegerprofil mit wenigen Klicks ermitteln.